EINBAU

In den folgenden Texten und Videos habe ich versucht mein Wissen und meine Erfahrungen, die ich über mehrere Jahre gesammelt und aufgebaut habe, strukturiert an Euch weiterzugeben.

Nachfolgend findet Ihr die Inhalte aufgeteilt auf folgende Kapitel:

1. OFEN-EINBAU

ÜBERSICHT

Nachfolgend findest Du alle Informationen, die Du beachten solltest, wenn Du Dir einen Holzofen in Dein Fahrzeug einbaust. Der Fokus liegt in diesem Abschnitt auf Standortwahl und Befestigung des Holzofens.

Anwendbar auf:

  • Classic
  • Ocean
  • Ocean Black Edition
  • PEANUT

Hier nochmals der Hinweis, dass der Ofen und die Zubehöre nicht zertifiziert sind. Die Videos und Texte sind rein informativ; jegliche Haftung für Schäden wird ausgeschlossen. Jeder verbaut den Ofen auf eigene Verantwortung und Gefahr.

Lieferumfang:

  • 1x TINY STOVE Ofen (Classic oder Ocean oder Ocean Black oder PEANUT), Bohrschablone

Benötigte Werkzeuge:

  • Massstab, Anreissnadel, Anschlagwinkel 90 Grad, Stift
  • Bohrmaschine, Bohrer D6.5, Ohrenschutz & Schutzbrille

Zusatzmaterial:

  • 4x M6 Schraube mit Sicherungsmutter oder Sicherungsring + Mutter, U-Scheibe extra gross oder Spezialblech
  • 2x L-Profil, Popnieten o.ä., evtl. Zwischenplatte, 4x M6 Schrauben mit Sicherungsmutter oder Sicherungsring + Mutter, U-Scheibe

Bei Holzofenfeuerung geht es vor allem um Gemütlichkeit. Der Platz soll wohl überlegt sein und harmonisch in das bestehende Raumkonzept eingebettet werden.

  • Gute Sicht ins Feuer.
  • Nicht an einer frequentierten Stelle, denn so ein Ofen wird ganz schön heiss.
  • Rauchrohrführung beachten, sprich vor Kunststofffenstern oder durch Hochschränke ist nicht ideal.
  • Mindestens auf 50 cm Höhe ab Boden (Ergonomie, Bedienbarkeit und auch Blickwinkel).
  • Wärmeentwicklung und Wärmeverteilung.

Zum Thema Wärmeverteilung: Wenn Ihr euren Ofen im eiskalten Bus einfeuert, hängt am Anfang die Wärme nur an der Decke und im Fuss-Bereich bleibt es kalt. Es ist zwingend notwendig, dass Ihr das Delta zwischen warmer Luft und kalter minimiert. Warme und kalte Luft sind wie Öl und Essig, die wollen sich nicht untermischen und Ihr müsst die Luftschichten mechanisch aufmischen.

Eure Saunameister-Qualitäten sind wichtiger für die Wärmeverteilung als die Position (Höhe) des Ofens… Küchentuch in die Hand und wedeln, 3 bis 4 Mal für jeweils 5 Sekunden bringt schon den gewünschten Effekt.

Hier gibt es kein richtig oder falsch. Für mich als Langzeitreisender ist die Alltagstauglichkeit einer der wichtigsten Faktoren. Sprich das Aussenrohr sollte so einfach wie möglich aufgesteckt werden können. Bei den meisten Bussen, Kastenwagen usw. empfehle ich den Wand-Durchbruch, da das Aussenrohr bequem vom Boden ohne Hilfsmittel aufgesteckt werden kann.

Der Dach-Durchbruch sollte so platziert werden, dass das Aufstecken des Aussenrohres ohne zusätzliche Hilfsmittel umgesetzt werden kann, z.B. bei der Schiebetür kommt man gut mit der Hand aufs Dach, oder die Radkästen respektive die Räder eignen sich als Kletterhilfe sowie die Heckpartie ist meist auch ein geeigneter Ort zum Hochhangeln.

Den Teleskop-Kamin empfehle ich nur jenen, bei denen die steckbaren Lösungen wirklich nicht gehen. Als Langzeitreisender habe ich die Erfahrung gemacht, dass das Motto „keep it simple“ klar Vorrang hat.

Beachtet, bei Dachlösungen auch allfällige Dachboxen, Solarzellen oder anderweitige Gegenstände, die Ihr gerne auf Euren Dächern mittransportiert.

Wichtig! Öfen mit Wand-Durchbruch lassen sich einfacher wieder ausbauen, als welche mit Dach-Durchbruch oder Teleskop-Kamin. Bei den Dachlösungen sollte das Möbel, wo der Ofen draufsteht, so gebaut sein, dass der Ofen in das Möbel abgesenkt werden kann, da das Rauchrohrsystem ja gesteckt ist und dafür 5 cm Weg benötigt wird. Wer das nicht beachtet, wird Mühe haben, den Ofen Ein- und Auszubauen.

Die Öfen und die Zubehöre sind ausgelegt auf Standard-Pellet-Rauchrohre mit Durchmesser 80 mm.

Alle meine Rohrprodukte sind aus der höchsten Hitze-Klasse T600 (Dichtung T300).

Generell sollte die Rauchrohrlänge im Innenraum auf die Raumgrösse abgestimmt werden. Die Rauchrohre sind ein wesentlicher Bestandteil des Heizsystems und über die Länge kann bestimmt werden, wie viel Wärme in den Raum abgegeben werden kann. Z.B. Ich habe bei mir im Sprinter (H2, L2) Ofen, 50 cm Steigzone und dann mit dem 90-Grad-Bogen schnell raus aus dem Fahrzeug. Das ist optimal für meinen Sprinter. Hingegen ist bei LKWs mit sehr grossen Räumen eine längere Rauchrohrführung empfehlenswerter, um mehr Wärme in den Raum abzugeben.

Die Länge des Rauchrohres kann mit 2x 45-Grad-Bögen künstlich verlängert werden. Mit der gleichen Methode können Versätze realisiert werden, um Dachboxen, Solarzellen oder Surfbrettern auszuweichen.

Nebst den Rohren bieten wir einen passenden Rauchrohrhut an, selbstklebende Flachdichtungen, um das erste Rohr an den Ofen anzuschliessen und um den Hut auf das letzte Rohr zu dichten. Zu guter Letzt eine Rosette für den Innenraum, um den Übergang, Wand/Dach zu Durchbruch zu kaschieren.

Der Ofen und die Rauchrohre werden richtig heiss und angrenzende Oberflächen müssen dementsprechend geschützt werden. Meines Wissens nach (Stand 02.2024) gibt es keine Verordnung über Feststoff-Brennöfen in Fahrzeugen, daher orientiere ich mich an der DIN 13240, der Verordnung über Brennkammern in Gebäuden.

Die Regel „Angrenzende Oberflächen dürfen nicht wärmer als 65°C im Delta zur Raumtemperatur werden“ finde ich sehr gut übertragbar auf Fahrzeuge. Entweder habt Ihr genügend Abstand oder Ihr müsst dämmen. Ich bin kein Fan von Hitzeschutzblechen und empfehle echte Dämmstoffe zu verwenden, wie z.B. Fermacell. Mit 10 mm Fermacell habt Ihr fast Narrenfreiheit, da Ihr die geforderten 65°C hinter der Dämmung nicht hinbekommt. Abstand Ofen zu Fermacell mindestens 7 cm.

Um den Durchbruch herum empfehle ich klassische Wohnmobil-Isolation wie z.B. Armaflex im Umkreis von ca. 5 cm zu entfernen. Die entstandene Lücke solltet ihr mit hitzebeständigen Dämmstoffen wieder füllen. Fermacell in Ringe geschnitten oder als Palisaden-Zaun oder auch Steinwolle sind gut funktionierende Materialien.

Kohlenstoffmonoxid ist für Menschen nicht riechbar und nicht schmeckbar, aber absolut tödlich. Damit ist echt nicht zu spassen und Ihr müsst euch zwingend einen Sensor verbauen. Den Fehler, keinen zu haben, macht Ihr nur einmal. Ich denke, das Leben lang tot zu sein, ist echt beschissen.

Wer keinen verbaut, ist einfach nur dumm.

 

Alle Tiny-Stoves sind für Fussmontage und zusätzliche Wandsicherung ausgelegt.

Ich als Hersteller empfehle ganz klar, immer beide Montagepunkte zu nutzen.

Mir ist bewusst, dass die Wandsicherung nicht in allen Fällen einfach umsetzbar ist. Wer im Rohbau ist, kann eine zusätzliche Wandsicherung sehr einfach umsetzen, hingegen wer ein fertig ausgebautes Fahrzeug hat, steht da meist vor einer grösseren Herausforderung.

Für mich ist wichtig, dass Ihr diese Entscheidung situativ betrachtet. Denkt immer an das „Worst-Case-Szenario“… Frontalcrash!

Wer den Ofen in einen Wohnwagen verbaut, wo er zuerst durch die Duschkabine, dann durch die Küche, dann aus dem Trailer raus, dann rein ins Zugfahrzeug und erst dann für einen Menschen gefährlich werden kann, ist das eine völlig andere Ausgangslage als z.B. bei mir im Sprinter, wo der Ofen mehr oder weniger freie Flugbahn in meinen Rücken hat.

Ein Crash bringt immer unglaubliche Kräfte mit sich und kinetische Energie ist einfach brutal.

Sichert Euren Ofen bombenfest!

 

Die Bohrungen in den Füssen sowie die Wandhalterungen sind auf M6 Schrauben ausgelegt. Verwendet dazu Sicherungsmuttern oder Sicherungsringe, da bei Fahrzeugen immer Vibrationen entstehen.

Da der Ofen meistens auf einer Holzplatte verbaut wird, empfehle ich auf der Gegenseite die grösste am Markt erhältliche U-Scheibe oder noch besser eine Gegenplatte aus Stahl zu verbauen, um ein mögliches Ausreissen der Schrauben während eines Crashes zu erschweren.

Als Wandhalterung habe ich mit Aluminiumprofilen gearbeitet, die ich fix an die Karosserie genietet habe. An den Profilen habe ich den Ofen mit der Wandhalterung gesichert. So habe ich eine feste Metallverbindung, die in einer Unfallsituation zwar verzogen wird, aber garantiert nicht ausreisst.

Nochmals, sichert Euren Ofen bombenfest!

2. WAND-DURCHBRUCH

ÜBERSICHT

Ich unterscheide zwei Einbausituationen bei Fahrzeugen.

  • A: Absolut gerade Wand.
  • B: in eine Dimension gewölbt.

Nachfolgende Beschreibung richtet sich an Einbauten der Variante B, Kastenwägen, Busse usw.

Bei Variante A, meist Sandwichplatten, empfehle ich mit einer zusätzlichen Aluminiumplatte zu arbeiten, die für erhöhte Wärmeabführung sorgt. Ebenso bei mir erhältlich.

Hier nochmals der Hinweis, dass der Ofen und die Zubehöre nicht zertifiziert sind. Die Videos und Texte sind rein informativ; jegliche Haftung für Schäden wird ausgeschlossen. Jeder verbaut den Ofen auf eigene Verantwortung und Gefahr.

Lieferumfang

  • Wand-Durchbruch (silver oder black)
  • 3x Edelstahlwinkel

Benötigte Werkzeuge:

  • Massstab, Anreissnadel, Anschlagswinkel 90 Grad, Stift, Zirkel, Karton mit Loch 80 mm (um die Deckplatte zu schützen)
  • Bohrmaschine, Bohrer D2, Bohrer D4.1 mm, Bohrer D10 mm, Körner + Hammer
  • Stichsäge, Metallsägeblatt, Schleifmittel, Mundschutz, Ohrenschutz & Schutzbrille
  • 2x Zange, Popnietenzange, Schraubendreher, Kartuschen Presse

Zusatzmaterial:

  • Lack oder Wagenfarbe, 3x Hartholzklötzchen, 6x Holzschraube M4, 3x Popniete D4 mm
  • Montagekleber z.B. Polyflex 444, Klebeband, Glas Wasser mit Spülmittel, Reinigungstücher + Reinigungsbenzin, Einweghandschuhe

Platziert den Ofen an der Stelle, an der Ihr ihn gerne haben möchtet (Rauchrohr-Einbau-Tipp beachten). Nun ist das Ziel, das Loch, das Ihr durch das Fahrzeug sägen müsst, einzuzeichnen. Entweder messt Ihr das alles sorgfältig aus oder Ihr baut das Rohr an den Ofen an und kopiert die Aussenkontur an die Fahrzeugkarosserie. In meiner Erfahrung ist bei Wand-Durchbrüchen in Kastenwägen die Methode „Kopieren“ die einfachere und sicherere Variante.

WICHTIG! Bevor Ihr sägt… prüft lieber zweimal zu viel als einmal zu wenig die Position des Ofens und des Rauchrohrs und gleicht das mit Eurer eingezeichneten Aussenkontur ab. Das Rauchrohr muss absolut senkrecht auf dem Ofen stehen, denn der Wand-Durchbruch muss auch absolut waagerecht in das Fahrzeug eingebaut werden.

Mein Sprinter hat gerade Wände bis auf eine Höhe von ca. 1 m. Danach laufen die Wände nach oben zusammen. Der Wand-Durchbruch wird somit oben etwas weiter aus dem Fahrzeug herausragen als unten. Ein korrekter (waagerechter) Einbau ist absolut zentral, ansonsten können die Rauchrohre nicht korrekt eingesteckt werden.

Nachdem Ihr die Aussenkontur des Rauchrohrs übertragen habt, müsst Ihr das Zentrum des eingezeichneten Kreises ermitteln. Am einfachsten mit simpler Geometrie. Radius am Zirkel einstellen, an drei verschiedenen Stellen am eingezeichneten Kreis einstechen und das Zentrum geometrisch ermitteln.

Prüft Euer Ergebnis mit dem Augenmass, wenn alles passt, mit dem 2 mm Bohrer das Zentrum anbohren.

WICHTIG! Prüft nun, ob Ihr auch im Aussenbereich dort rausgekommen seid, wie Ihr das ursprünglich geplant habt. Wenn alles passt, stecht den Zirkel in die Bohrung ein und übertragt den Durchmesser des Aussenrohrs des Wand-Durchbruchs auf die Aussenseite des Fahrzeugs. Am besten noch mit einem Filzstift nachzeichnen und ringsum mit Klebeband abdecken, sodass vom Fuss der Stichsäge keine Kratzer am Lack entstehen.

Nun kommt der 10 mm Bohrer zum Einsatz, sodass Ihr die Stichsäge auch einstechen könnt.

Sägt nun entlang der eingezeichneten Linie. Ihr dürft ruhig +1 mm auf der Aussenseite der Linie entlang sägen, sodass der Durchbruch mit wenig Spiel eingesetzt werden kann. Nach den Sägearbeiten alles entgraten und verschleifen.

Lasst das Klebeband am besten gleich am Fahrzeug, so ist es geschützt, wenn Ihr die Schnittkante mit Wagenfarbe oder Lack neu versiegelt.

Ein dreibeiniger Tisch kann nicht wackeln. An diesem Prinzip orientieren wir uns. Bestreicht die Klötze mit Polyflex und ordnet diese im 120-Grad-Winkel rund um das Bohrloch im Innenraum an. Verwendet Klebeband, um diese an Ort und Stelle zu fixieren, damit diese beim Abtrocknen des Klebers nicht verrutschen.

Die Winkel müssen an die Neigung des Fahrzeugs angepasst werden. Sprich im oberen Bereich muss der 90-Grad-Winkel etwas geschlossen werden (spitzer), während im unteren Bereich der Winkel etwas geöffnet werden muss. Das könnt Ihr mit zwei Zangen bewerkstelligen oder einfacher im Schraubstock mit einem Gummihammer.

WICHTIG! Kontrolliert die Winkel, bevor Ihr diese fest verbaut. Der Durchbruch MUSS absolut waagerecht verbaut sein, ansonsten passt das nicht mit den Rauchrohren.

Entweder baut Ihr den Ofen und die Rohre auf für die Prüfung oder verwendet einen Anschlagwinkel 90 Grad.

Wenn Ihr einen WD black habt… schützt den Lack um die Rohre mit Klebeband, bevor Ihr ihn in die Bohrung einführt. Erst beim finalen Einsetzen das Klebeband entfernen.

Wenn alles passt, könnt Ihr die Hartholzklötchen vorbohren und die Winkel mit den Holzschrauben montieren.

Wenn Ihr alles 3-mal geprüft habt, ob alles richtig ausgerichtet ist und sitzt, übertragt die Löcher der Montagewinkel an den Durchbruch.

Weiter empfehle ich, die Kontur des Fahrzeugs im Aussenbereich an den Wand-Durchbruch zu übertragen. Das dient Euch zur Orientierung, wenn Ihr den Polyflex 444 aufbringt.

Wand-Durchbruch wieder entfernen, Bohrungen mit dem Körner markieren und bohren (Bohrer 4,2 mm). Bohrungen entgraten (versiegeln nicht nötig, da Edelstahl).

Bevor Ihr nun den Durchbruch einklebt, stellt sicher, dass alle Oberflächen fett- und silikonfrei sind.

Den Wand-Durchbruch nun mit dem Polyflex 444 der eingezeichneten Kontur entlang bestreichen. Nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel 😉 Die aufgetragene Raupe sollte eher auf der Fahrzeug zugewandten Seite der aufgezeichneten Referenz-Linie sein, sodass das Polyflex auch garantiert sauber dichtet.

Es empfiehlt sich für diese Arbeit zu zweit zu sein, sodass eine Person den Durchbruch von aussen langsam in die Bohrung einführt, während die zweite Person von innen die Nieten durch Winkel und Wanddurchbruch setzt.

Wenn alle drei Nieten sauber positioniert sind, diese mit der Zange final setzen.

Ich empfehle im Aussenbereich, die Polyflex 444-Nut glattzustreichen. Mit dem kleinen Finger im Einweghandschuh kurz in das Glas Wasser mit Spülmittel eintauchen und so gut es geht die Nut in einem Wisch glattstreichen.

Achtet darauf, dass nicht hitzebeständige Isolationsmaterialien, wie z.B. Armaflex nicht näher als 5 cm an den Durchbruch heranragen. Füllt die letzten 5 cm um den Durchbruch herum mit Fermacell-Ringen oder Steinwolle auf.

Wenn Ihr den 90-Grad-Bogen vor der Dichtung um ca. 10 mm einkürzt, könnt Ihr den Ofen auch 10 mm näher an die Wand platzieren.

3. DACH-DURCHBRUCH

ÜBERSICHT

Nachfolgende Erklärungen beziehen sich auf Einbauten in Blechkarosserien.

Wer den Durchbruch in Sandwichplatten, z.B. bei LKW-Kisten oder Wohnwagen verbaut, empfehle ich das Kapitel 4. TELESKOP-KAMIN zu lesen, denn den verbauen wir in Sandwichplatten.

Bei Sandwichplatten, empfehle ich mit einer zusätzlichen Aluminiumplatte zu arbeiten, die für zusätzliche Wärmeabführung sorgt. Ebenso bei mir erhältlich.

Hier nochmals der Hinweis, dass der Ofen und die Zubehöre nicht zertifiziert sind. Die Videos und Texte sind rein informativ; jegliche Haftung für Schäden wird ausgeschlossen. Jeder verbaut den Ofen auf eigene Verantwortung und Gefahr.

Lieferumfang

  • Dach-Durchbruch (silver oder black)

Benötigte Werkzeuge:

  • Massstab, Anreissnadel, Anschlagswinkel 90 Grad , Stift, Zirkel, Wasserwaage, Karton mit Loch 80 mm, um die Deckplatte zu schützen
  • Bohrmaschine, Bohrer D2, Bohrer D10 mm
  • Stichsäge, Metallsägeblatt, Schleifmittel, Druckluftschleifer o.ä., Mundschutz, Ohrenschutz & Schutzbrille
  • Kartuschen Presse

Zusatzmaterial:

  • Lack oder Wagenfarbe, Adapterplatte (Kunststoff oder Holz),
  • Montagekleber z.B. Polyflex 444, Klebeband, Glas Wasser mit Spülmittel, Reinigungstücher + Reinigungsbenzin, Einweghandschuhe, „Gewicht“ zum Beschweren der Teile bei den Klebearbeiten

Platziert den Ofen an der Stelle, an der Ihr ihn gerne haben möchtet. Nun ist das Ziel, das Loch, das Ihr durch das Fahrzeug sägen müsst, einzuzeichnen. Entweder messt Ihr das alles sorgfältig aus oder Ihr baut das Rohr an den Ofen an und kopiert die Aussenkontur an die Fahrzeugkarosserie. In meiner Erfahrung ist bei Dach-Durchbrüchen in Kastenwägen die Methode „Kopieren“ die einfachere und sicherere Variante.

WICHTIG! Bevor Ihr sägt… prüft lieber zweimal, als einmal zu wenig die Position des Ofens und des Rauchrohrs und gleicht das mit Eurer eingezeichneten Aussenkontur ab. Das Rauchrohr muss absolut senkrecht auf dem Ofen stehen, denn der Wand-Durchbruch muss auch absolut waagerecht in das Fahrzeug eingebaut werden.

Nachdem Ihr die Aussenkontur des Rauchrohrs übertragen habt, müsst Ihr das Zentrum des eingezeichneten Kreises ermitteln. Am einfachsten mit simpler Geometrie. Radius am Zirkel einstellen, an drei verschiedenen Stellen am eingezeichneten Kreis einstechen und das Zentrum geometrisch ermitteln.

Prüft Euer Ergebnis mit dem Augenmass, wenn alles passt, mit dem 2 mm Bohrer das Zentrum anbohren.

WICHTIG! Prüft nun, ob Ihr auch im Aussenbereich dort rausgekommen seid, wie Ihr das ursprünglich geplant habt. Wenn alles passt, stecht den Zirkel in die Bohrung ein und übertragt den Durchmesser des Aussenrohrs des Wand-Durchbruchs auf die Aussenseite des Fahrzeugs. Am besten noch mit einem Filzstift nachzeichnen und ringsum mit Klebeband abdecken, sodass vom Fuss der Stichsäge keine Kratzer am Lack entstehen.

Nun kommt der 10 mm Bohrer zum Einsatz, sodass Ihr die Stichsäge auch einstechen könnt.

Sägt nun entlang der eingezeichneten Linie. Ihr dürft ruhig +1 mm auf der Aussenseite der Linie entlang sägen, sodass der Durchbruch mit wenig Spiel eingesetzt werden kann. Nach den Sägearbeiten alles entgraten und verschleifen.

Lasst das Klebeband am besten gleich am Fahrzeug, so ist es geschützt, wenn Ihr die Schnittkante mit Wagenfarbe oder Lack neu versiegelt.

Ich unterscheide drei Einbausituationen oder Schwierigkeitsgrade bei Fahrzeugen.

  • A: Absolut gerades Dach.
  • B: in eine Dimension gewölbt mit Sicken.
  • C: in zwei Dimensionen gewölbt.

Variante A benötigt in der Regel keine Adapterplatte, da es sich hier meistens um Sandwichplatten handelt.

Bei Sandwichplatten empfehle ich mit einer zusätzlichen Aluminiumplatte zu arbeiten, die für zusätzliche Wärmeabführung sorgt. Ebenso bei mir erhältlich.

 

Als Erstes übertragt Ihr den Aussendurchmesser des Dach-Durchbruchs auf die Adapterplatte. Anschliessend sägt Ihr das eingezeichnete Loch mit ca. +1 mm auf der Aussenseite aus, sodass der Durchbruch problemlos und ohne Streifen in die Adapterplatte eingesetzt werden kann.

Nun folgt das gleiche Spiel einfach mit der Aussenkontur. Übertragt diese an die Adapterplatte und sägt diese aus. Alles sauber verschleifen und nun habt Ihr den Rohling der Adapterplatte.

Als nächster Schritt müsst Ihr den Rohling an die Neigung des Daches anpassen.

In Variante B kann z.B. gut mit einer Konturschablone gearbeitet werden, um die Neigung und die Sicken zu ermitteln.

 

In Variante C ist es mehr die Methode „Man nehme eine Feile und feile eine Weile“.

Feile geht auch, aber wenn vorhanden, empfehle ich einen Luftschleifer o.ä. Achtet darauf, dass Ihr nicht zu viel auf einmal abnehmt. In kleinen Schritten abschleifen und immer wieder kontrollieren. Dauert sicher eine Weile, aber lieber langsam und kontrolliert, denn wenn das Material mal weg ist, ist es weg. Wer kennt es nicht… zweimal abgesägt und immer noch zu kurz 😉

Natürlich ist es absolut entscheidend für diese Arbeit, dass Euer Fahrzeug absolut eben, also waagerecht parkiert ist. Als Kontrollmittel eignet sich z.B. eine Wasserwaage.

Wenn Eure Adapterplatte aus Holz gefertigt ist, muss diese zwingend super gut versiegelt werden. Verwendet dafür den besten Lack, den Ihr finden könnt. Lacke aus dem Bootsbereich sind auf meiner Liste ganz vorne mit dabei.

Durchaus in mehreren Schichten und ganz besonders gut an den durstigen Stirnseiten.

Als Erstes sollte die Klebefläche auf dem Dach sauber gereinigt werden, sodass unser Polyflex auch sauber hält.

Setzt nun den Durchbruch in das Dach ein, richtet diesen parallel zum Fahrzeug aus und übertragt die Aussenkontur auf das Dach.

Damit wir unser Dach nicht unkontrolliert mit dem Polyflex einsauen, empfehle ich nun, mit Klebeband der Aussenkontur entlang mit einer Zugabe von ca. + 5 mm alles abzukleben.

Nun kommen wir zu den eigentlichen Klebearbeiten. Zuerst kleben wir die Adapterplatte auf das Dach. Bestreicht die Platte auf der unteren Seite mit Polyflex und klebt sie aufs Dach.

Mit einem Gewicht beschweren. Achtet bei der Wahl des Gewichts darauf, dass es nicht zu schwer ist, sodass das Polyflex eine Mindestschichtdicke nicht unterschreitet.

Zieht Euch die Einweghandschuhe über und streicht den herausquellenden Poliflex der Kante entlang glatt. TIPP: Zuerst den Finger in Wasser mit Spülmittel tauchen.

Bevor nun der Durchbruch auf die Adapterplatte geklebt wird, solltet Ihr zwingend nochmals kontrollieren, ob die Adapterplatte auch wirklich waagerecht verbaut ist. Prüft das mit der Wasserwaage.

 

Wenn alles passt, könnt Ihr nun den Dachdurchbruch auf die Adapterplatte kleben. Dach-Durchbruch an der Unterseite reinigen und das Polyflex wieder den Konturen entlang aufbringen. Achtet darauf, dass rund um den Schliessmechanismus nur so viel aufgetragen wird, dass da nichts rausquillt und den Verschluss verstopft.

Durchbruch ebenfalls wieder mit Gewicht beschweren.

 

Zu guter Letzt die Kante nochmals mit Polyflex nachziehen und mit dem Finger glattstreichen. Klebeband entfernen, sobald das Polyflex ein wenig angetrocknet ist.

Achtet darauf, dass nicht hitzebeständige Isolationsmaterialien, wie z.B. Armaflex nicht näher als 5 cm an den Durchbruch heranragen. Füllt die letzten 5 cm um den Durchbruch herum mit Fermacell-Ringen oder Steinwolle auf.

Das erste Rohr innenseitig, das in den Durchbruch kommt, kann vor der Dichtung um 10 mm gekürzt werden. Dadurch kann das Aussenrohr sicher bis Anschlag eingeführt werden.

Beim Aussenrohr empfehle ich, eine zusätzliche Silikondichtung über das Rohr zu stülpen. Diese dient als Abtropfkante bei sehr starkem Regen.

WICHTIG! Bei den Dachlösungen sollte das Möbel, auf dem Ofen steht, so gebaut sein, dass der Ofen in das Möbel abgesenkt werden kann, da das Rauchrohrsystem ja gesteckt ist und dafür 5 cm Weg benötigt wird.

4. TELESKOP-KAMIN

ÜBERSICHT

Nachfolgend findest Du alle Informationen, die Du beachten solltest, wenn Du Dir einen Teleskop-Kamin in Dein Fahrzeug einbaust. Der Fokus liegt in diesem Abschnitt auf Einbauten in Sandwichplatten.

Wer den Teleskop-Kamin in einen Kastenwagen verbaut sollte sich den Abschnitt 3. DACH-DURCHBRUCH ansehen.

Hier nochmals der Hinweis, dass der Ofen und die Zubehöre nicht zertifiziert sind. Die Videos und Texte sind rein informativ; jegliche Haftung für Schäden wird ausgeschlossen. Jeder verbaut den Ofen auf eigene Verantwortung und Gefahr.

Lieferumfang:

  • Teleskop-Kamin (silver oder black), Abdeckung (2x)

Benötigte Werkzeuge:

  • Massstab, Stift, Zirkel, Karton mit Loch 80 mm, um die Deckplatte zu schützen
  • Bohrmaschine, Bohrer D2, Bohrer D10 mm
  • Stichsäge, Kurvensägeblatt, Schleifmittel, Mundschutz, Ohrenschutz & Schutzbrille
  • Kartuschen Presse, Schraubendreher

Zusatzmaterial:

  • Montagekleber z.B. Polyflex 444, Klebeband, Glas Wasser mit Spülmittel, Reinigungstücher + Reinigungsbenzin, Einweghandschuhe,
  • 6x Schrauben für den Teleskop-Kamin, 6x Schrauben für die Innenblenden

Platziert den Ofen an der Stelle, an der Ihr ihn gerne haben möchtet. Nun ist das Ziel, das Loch, das Ihr durch das Fahrzeug sägen müsst, einzuzeichnen. Entweder messt Ihr das alles sorgfältig aus, oder Ihr baut ein genügend langes Rohr an den Ofen an und kopiert die Aussenkontur an die Fahrzeugkarosserie. Bei Sandwichplattenkisten mit geraden Wänden ist aber Messen oft die genauere Methode. Wenn Ihr über Masspläne der Kiste verfügt, noch besser. Für eine genaue Messung sind sicher zwei Masse in unterschiedlichen Achsen zu ermitteln.

WICHTIG! Bevor Ihr sägt.. prüft lieber zweimal als einmal zu wenig die Position des Ofens und des Rauchrohrs (Durchbruch) und gleicht das mit Eurem eingezeichneten Zentrum ab. Das Rauchrohr muss absolut senkrecht auf dem Ofen stehen, denn der Teleskop-Kamin muss auch absolut waagerecht in das Fahrzeug eingebaut werden.

Nachdem Ihr das Zentrum messtechnisch ermittelt habt und alles dreimal geprüft habt, bohrt Ihr mit dem 2 mm Bohrer das Zentrum an.

WICHTIG! Prüft nun, ob Ihr auch im Aussenbereich dort rausgekommen seid, wie Ihr das ursprünglich geplant habt. Wenn alles passt, stecht den Zirkel in die Bohrung ein und übertragt den Durchmesser des Aussenrohrs des Teleskop-Kamins auf die Aussenseite der Kiste. Am besten noch mit einem Filzstift nachzeichnen und ringsum mit Klebeband abdecken, sodass von Fuss der Stichsäge keine Kratzer entstehen.

Nun kommt der 10 mm Bohrer zum Einsatz, sodass Ihr die Stichsäge auch einstechen könnt.

Sägt nun entlang der eingezeichneten Linie. Ihr dürft ruhig +1 mm auf der Aussenseite der Linie entlang sägen, sodass der Teleskop-Kamin mit wenig Spiel eingesetzt werden kann. Nach den Sägearbeiten die Kanten vorsichtig verschleifen und alles reinigen.

Bei Blechkaroserien muss die Schnittkante neu versigelt werden.

Setzt nun den Teleskop-Kamin in das Dach ein, richtet diesen so aus, wie Ihr ihn im Innenraum auch platzieren möchtet. Als ich das edle Teil entwickelt habe, war für mich immer klar, dass die schlichte Seite die „Vorderseite“ ist, aber ich habe vermehrt Kunden, die so viel Freude an der Mechanik haben, dass sie diese als Front haben möchten. Technisch spielt es keine Rolle, für welche Seite Ihr Euch entscheidet. Wenn Ihr die Position gefunden habt, übertragt die Aussenkontur auf das Dach.

Damit wir unser Dach nicht unkontrolliert mit dem Polyflex einsauen, empfehle ich nun, mit Klebeband der Aussenkontur entlang alles abzukleben.

Nun kommen wir zu den eigentlichen Klebearbeiten. Als Erstes sollte die Klebefläche auf der Kiste und am Teleskop-Kamin sauber gereinigt werden, sodass unser Polyflex auch richtig hält.

Bestreicht nun die Dachfläche rings um den Ausschnitt mit Polyflex, so könnt Ihr sicherstellen, dass garantiert kein Wassereintritt stattfindet. Ebenso nun das Aussenrohr des Teleskop-Kamin mit dem Polyflex bestreichen und vorsichtig in den Ausschnitt des Dachs einführen.

Für diese Arbeit solltet Ihr zu zweit sein. Einer oben auf dem Dach und einer im Innenraum, um den Teleskop-Kamin in das Rauchrohr einzuführen.

Wenn alles passt, den Teleskop-Kamin mit einem Gewicht beschweren. Achtet bei der Wahl des Gewichts darauf, dass es nicht zu schwer ist, sodass das Polyflex eine Mindestschichtdicke nicht unterschreitet.

Zieht Euch die Einweghandschuhe über und streicht das herausquellende Polyflex der Kante entlang glatt. TIPP: Zuerst den Finger in Wasser mit Spülmittel tauchen.

Da bei den Hub- und Absenkbewegungen ein relativ hoher Kraftaufwand nötig ist, sind in der Grundplatte des Teleskop-Kamins 6 Bohrungen, sodass der Teleskop-Kamin zusätzlich mit Schrauben befestigt werden kann. Bei Sandwichplatten macht das aber in der Regel nur Sinn, wenn die Platte entsprechend vorbereitet wurde, sprich entsprechende Verstärkungen eingelassen wurden.

 

Als erstes ein Dankeschön an Alex von nomadcampers. Die haben mir nämlich 8 verschiedene Sandwichplatten zur Verfügung gestellt, an denen ich den Teleskop-Kamin getestet habe. In allen 8 Platten konnte der Teleskop-Kamin ohne zusätzliche Dämmung verbaut werden. Da Sandwichplatten heikler sind als Stahlkarosserien, musste ich das nicht testen. Achtet aber darauf, dass nicht hitzebeständige Isolationsmaterialien wie z.B. Armaflex nicht näher als 5 cm an den Durchbruch heranragen. Füllt die letzten 5 cm um den Teleskop-Kamin herum mit Fermacell-Ringen oder Steinwolle auf.

Nach erfolgreicher Montage des Teleskop-Kamins können im Innenbereich die beiden Abdeckplatten montiert werden. Diese haben die Aufgabe, den Übergang von Decke zu Teleskop-Kamin ansprechender zu gestalten und bieten zugleich die Grundlage der Magnetsicherung.

Am Hubwagen des Teleskop-Kamins ist ein Magnet angebracht. Dieser dient dazu, dass wenn es sich herausstellt, dass die Vorspannungen der Dichtungen über die Zeit nachlassen und der Kamin nicht mehr von selbst in Position hält, entsprechend mit dem Magnet in der oberen Stellung gesichert wird.

WICHTIG! Bei den Dachlösungen sollte das Möbel, auf dem der Ofen steht, so gebaut sein, dass der Ofen in das Möbel abgesenkt werden kann, da das Rauchrohrsystem ja gesteckt ist und dafür 5 cm Weg benötigt wird.

5. RAUCHROHRE

ÜBERSICHT

Nachfolgend findest Du alle Informationen rund um die Rauchrohre. In diesem Abschnitt geht es um die Bearbeitung der Rauchrohre.

Am Beispiel eines Aussenrohrs für den Wand-Durchbruch

Hier nochmals der Hinweis, dass der Ofen und die selbstgebauten Zubehöre nicht zertifiziert sind. Die Videos und Texte sind rein informativ; jegliche Haftung für Schäden wird ausgeschlossen. Jeder Verbaut den Ofen auf eigene Verantwortung und Gefahr.

Die Rauchrohre sind Zertifiziert nach DIN 1298 / DIN EN 1856-2

Lieferumfang:

  • Bei WD: 1x 90-Grad-Bogen, 1x gerades Stück (eigentlich immer 0,5 m oder 1 m), 1x Hut, 1x Flachdichtung
  • Bei DD: 1x grades Stück (eigentlich immer 0.25m oder 0.5m ), 1x Hut, 1x Flachdichtung

Benötigte Werkzeuge:

  • Massstab, Anreissnadel, Stift
  • Bohrmaschine, Bohrer D3.1, Rundholz >D75 als Anschlag zum Bohren, Schutzbrille
  • Popnietenzange

Zusatzmaterial:

  • Hitzebeständige Farbe ideal in Schwarz, 2x Popniet D3 mm (Standard), 2x Popniet D3 mm mit einer Länge von ca. 12 mm, Klebeband.

Ziel ist, das Aussenrohr für den Wand-Durchbruch zu bauen. Grundsätzlich sollte das Aussenrohr 30 cm über den höchsten Punkt am Fahrzeug ragen. Die Einzelkomponenten sollten miteinander verbunden werden. Ich empfehle, das mit einer Nietverbindung umzusetzen, da uns der Flugzeugbau ja lehrt, dass überall dort, wo viele Vibrationen entstehen können, wie z.B. bei Reisefahrzeugen, eine Nietverbindung eine der sichersten Methoden ist.

Für alle Bohrungen, die Ihr in die Rohre machen müsst, empfehle ich folgendes Vorgehen:

Fixiert Euch ein Rundholz an der Werkbank, in das Ihr das Rauchrohr ca. 10 cm einführen könnt. Das Rundholz dient Euch als Anschlag, sodass das Rohr sauber aufliegt, und Ihr mit dem Bohrer entsprechend Druck aufbauen könnt.

NICHT körnern. Die Rohre sind schwarz emailliert, sprich die Farbe ist sehr resistent gegen Kratzer, aber leider sehr spröde. Keine Vorteile ohne Nachteile. Wenn Ihr körnert, ist die Chance sehr gross, dass die Farbe aufsplittert. Anzeichnen und mit Mut bohren… das klappt eigentlich sehr gut.

WICHTIG! Bohrstelle mit hitzebeständigem Lack neu versiegeln.

Schritt 1.

Steckt Euch Euer Rohr zusammen und prüft die Höhe über Dach, indem ihr es in den Wand-Durchbruch einsetzt. Wenn alles passt, geht in der Werkstatt weiter.

Schritt 2.

Im Rauchrohr entsteht Kondenswasser, und das vor allem im Aussenrohr, da die Rauchgase im kühlen Aussenbereich viel schneller abkühlen. Dieses Wasser wollen wir nicht im Rauchrohrsystem haben. Bohrt im 90-Grad-Bogen an der tiefsten Stelle mit der grössten Distanz zum Fahrzeug ein Loch D3 mm, das ist ausreichend. Durch dieses Loch kann das Wasser abtropfen.

Schritt 3.

Das gerade Stück an den 90-Grad-Bogen stecken. Legt euch den 90-Grad-Bogen auf den Werkbank und zeichnet beidseitig an der obersten Stelle, entweder bei 20 mm oder bei 40 mm Distanz von Ende, einen Bohrpunkt ein. Mit den besagten Massen bohrt Ihr entweder oberhalb der Dichtung oder unterhalb der Dichtung.

Tipp: Das gerade Stück hat herstellungsbedingt eine leicht sichtbare Referenzkante. Diese kann gut genutzt werden, um sich zu orientieren und die Löcher symmetrisch auszurichten.

WICHTIG! Bohrt die Löcher im zusammengesteckten Zustand und markiert die Rohre, sodass Ihr nach dem Versiegeln der Bohrungen die Rohre nicht um 180 Grad versetzt zusammensetzt, denn dann passt es meistens nicht.

Schritt 4.

Selbstklebende Flachdichtung um den Hut kleben. Die Dichtung ist immer etwas zu lang, sodass ihr allfällig ausgefranste Endstücke sauber schneiden könnt. Die Flachdichtung darf nicht überlappen, sonst passt der Hut nicht ins Rohr.

Schritt 5.

Hut einsetzen, mit einem Stück Klebeband fixieren und von zwei Seiten Löcher bohren. Hier würde ich mich wieder an der herstellungsbedingten Referenzlinie orientieren, um ein symmetrisches Lochbild zu erreichen. Die Bohrung sollte ca. 20 mm von der Oberkante aus gesetzt werden, damit die beiden Nieten auch mittig im Hut eingreifen.

Legt euch das Rohr so auf den Werkbank, dass der Hut Richtung Bauch zeigt. Rohr nun mit Bauch und Hand fixieren und bohren.

Schritt 6.

Nachdem Ihr alle Bohrungen mit dem Lack versiegelt habt, könnt Ihr die Nieten setzen. Die Verbindung Rohr zu Hut benötigt etwas längere Nieten als die beiden unteren, die die Rohre zueinander verbinden. Nachdem Ihr die Nieten gesetzt habt, noch die Markierungen entfernen und fertig ist Euer Aussenrohr.

Die Öfen und die Zubehöre sind ausgelegt auf Standard-Pellet-Rauchrohre mit Durchmesser 80 mm.

Alle meine Rohrprodukte sind aus der höchsten Hitze-Klasse T600 (Dichtung T300).

Generell sollte die Rauchrohrlänge im Innenraum auf die Raumgrösse abgestimmt werden. Die Rauchrohre sind ein wesentlicher Bestandteil des Heizsystems und über die Länge kann bestimmt werden, wie viel potenzielle Wärme in den Raum abgegeben werden kann. Z.B. Ich habe bei mir im Sprinter (H2, L2) Ofen, 50 cm Steigzone und dann mit dem 90-Grad-Bogen raus aus dem Fahrzeug. Das ist optimal für meinen Sprinter. Hingegen ist bei LKWs mit sehr grossen Räumen eine längere Rauchrohrführung empfehlenswerter, um mehr Wärme in den Raum abzugeben. Die Länge des Rauchrohres kann mit 2x 45-Grad-Bögen künstlich verlängert werden, falls Ihr generell nur wenig Platz zur Decke habt. Mit der gleichen Methode können Versätze realisiert werden, um Dachboxen, Solarzellen oder Surfbrettern auszuweichen.

Nebst den Rohren bieten wir einen passenden Rauchrohrhut an, selbstklebende Flachdichtungen, um das erste Rohr an den Ofen anzuschliessen und um den Hut auf das letzte Rohr zu dichten. Zu guter Letzt eine Wandrosette für den Innenraum, um den Übergang, Wand zu Durchbruch, zu kaschieren.

 

Wenn Ihr die Rauchrohre woanders kauft, achtet darauf, dass die Dichtung aussenliegend ist. Innenliegende Systeme passen nicht.

Die Rohre können auf der weiblichen Seite (Seite ohne Dichtung) frei eingekürzt werden. Da die Rohre ja ineinander gesteckt werden, muss eine Gesamtlänge von mindestens 10 cm eingehalten werden, um die Stecktiefe von 5 cm (Überlappung) zu gewährleisten.

Wenn Ihr kürzt, macht das am besten mit der Flex und einer neuen Scheibe (möglichst gross), das gibt meiner Erfahrung nach die schönsten Resultate.

Wenn Ihr 15 cm entfernen möchtet, empfehle ich, den ersten Schnitt bei 5 cm, den zweiten bei 10 cm, so habt Ihr schon mal geübt, dass der dritte Schnitt bei 15 cm auch wirklich perfekt wird.

WICHTIG! Nach dem Sägen müssen die Schnittkanten neu versiegelt werden mit hitzebeständiger Farbe. Diese gibt es im Baumarkt für wenige CHF/EUR in der Sprühdose oder in der Büchse zum Tupfen.

Nicht nur hinter dem Ofen wird es heiss, sondern auch hinter den Rohren. Ofen ausgangsseitig kommen wir fast mit 600 Grad Celsius daher, was zu sehr heissen Rohren führt. Auch bei den Rohren gilt die Grundregel: „Angrenzende Oberflächen dürfen nicht wärmer als 65 Grad im Delta zur Raumtemperatur werden.“ Dämmt, wenn nötig, hinter den Rohren mit Fermacell oder einem anderen geeigneten Dämmstoff.

Selbstverständlich gilt das alles auch für die Decke, z.B. ist das ein Thema, wenn der Wand-Durchbruch sehr weit oben verbaut ist und der 90-Grad-Bogen im Innenraum somit an die Decke strahlt.

In den Rauchrohren bilden sich Ablagerungen, die regelmässig entfernt werden müssen. Je nach Holz- oder Feuchtigkeitsgrad können solche Verschmutzungen unterschiedlich stark und schnell auftreten. Prüft Euer Rauchrohrsystem periodisch und reinigt es, wenn nötig.

Somit beim Einbau unbedingt die Zugänglichkeit beachten und sich geeignete Hilfsmittel wie z.B. eine Bürste zulegen.

6. AUSSENLUFT-KIT

ÜBERSICHT

In diesem Kapitel zeige ich Dir wie Du das Aussenluft-Kit an den Classic anbaust.

Variante Aussenluft-Kit nach Unten für Bodendurchführungen (ALKU)

Variante Aussenluft-Kit nach Hinten für Wanddurchführungen (ALKH)

Hier nochmals der Hinweis, dass der Ofen und die Zubehöre nicht zertifiziert sind. Die Videos und Texte sind rein informativ; jegliche Haftung für Schäden wird ausgeschlossen. Jeder verbaut den Ofen auf eigene Verantwortung und Gefahr.

Lieferumfang:

  • 1x Flanschstück nach Hinten oder nach Unten, 1x Aluflex-Rohr, 2x Edelstahl-Rohrschelle

 

Benötigte Werkzeuge:

  • Gabelschlüssel NW10, Ratsche mit Nuss NW7 oder Kreuzschraubendreher Nr. 2
  • Stapel Bücher oder zwei Kästen Bier mit einer Wolldecke

 

Zusatzmaterial:

  • keines

Das Aussenluft-Kit nach Hinten ist für Frischluftdurchführungen in der Wand gedacht und das Aussenluft-Kit nach Unten für Bodendurchführungen. Das Flanschstück fahrzeugseitig ist nicht im Lieferumfang enthalten, da dies immer sehr individuell ist.

Das Aluflex-Rohr kann bis auf einen Meter ausgezogen werden. Grundsätzlich gilt aber, je kürzer das Rohr, desto besser das Zugverhalten. Wählt eine Position für den Durchbruch, die eine möglichst kurze Rohrlänge ermöglicht.

WICHTIG! Der Ofen zieht auch bei verbautem Aussenluft-Kit 1/8 der Frischluft aus dem Innenraum über die Scheibenhinterspülung. Wenn der Ascherost während des Brandes geöffnet wird, was er ja generell NIE sollte, kann dieser Wert markant ansteigen. Auch bei verbautem Aussenluft-Kit müsst Ihr für genügend Frischluft sorgen.

Schritt 1.

Positioniert den Ofen über Kopf auf einem Stapel Bücher oder zwei Kästen Bier in Verbindung mit einer Wolldecke, sodass keine Kratzer im Lack entstehen.

Wendet den Ofen vorsichtig, da die beiden hinteren Steine nach oben nicht gesichert sind.

Schritt 2.

Löst die beiden Hutmuttern an den hinteren Füssen, entfernt diese inkl. Unterlagscheibe. Achtet darauf, dass Ihr mit dem Gabelschlüssel nicht in die Füsse knallt, um Lackschäden zu vermeiden.

Schritt 3.

Setzt nun das Flanschstück sorgfältig auf. Hinten sollte der Flansch über den kleinen Absatz schauen und vorne sollten die beiden Nuten symmetrisch um das Bediengestänge platziert werden.

Schritt 4.

Unterlegscheiben und Hutmuttern wieder ansetzen und anziehen.

Schritt 5.

Aluflex-Rohr über das Flanschstück stülpen und mit der einen Rohrschelle fixieren.

Ofen wenden und kontrollieren, ob die beiden hinteren Schamottsteine richtig sitzen. Wenn ein Stein nicht mehr in der richtigen Position ist… mit dem Finger draufklopfen, das löst das Problem eigentlich immer.

Noch Fragen...

… hoffe nicht. Wer dennoch eine Fragestellung findet, die ich nicht behandelt habe, soll mich doch gerne anschreiben

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